Ankommen in Peru und Abschied von Bolivien
- Lebenwelt Travel
- 30. Aug. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Unser erster Tag in Peru begann mit dem Grenzübergang zu Fuß am Titicacasee. Nachdem wir über die Grenze gegangen waren, wurden wir mit einem Taxi zum nächstgelegenen Ort gefahren, wo wir in ein Colectivo umsteigen, um nach Puno zu fahren. Das alles war in unserem Bustickets, das wir in Copacana kauften, inbegriffen, denn eine direkte Busverbindung zwischen den beiden Städten gab es zu unserer Uhrzeit nicht.


Die ersten Tage des Ankommens fielen uns schwer, so richtig wohl fühlten wir uns nicht - aber wir wussten nicht warum. Wir beide hatten ein Gefühl der Traurigkeit in uns und als wir darüber sprachen, wurde uns bewusst, woher es kam: wir waren traurig, Bolivien und die Menschen, die wir dort kennengelernt haben, zu verlassen. Begegnungen, die sehr intensiv waren und uns nachhaltig geprägt haben. Ebenso waren die Eindrücke der einzigartigen Natur, die wir erleben durften, noch nicht ganz verarbeitet. Die Gespräche über unsere Gefühle und das Erlebte halfen uns - wir ließen den Schmerz zu und machten uns bewusst, dass wir eines Tages nach Bolivien zurückkehren werden. So konnten wir anfangen unser Herzen für Peru zu öffnen und neue Erfahrungen im Land der Inka zu machen.

Arequipa war unsere erste größere Stadt in Peru. Umgeben von drei Vulkanen findet man im Stadtkern zahlreiche barocke Gebäude aus Sillar, einem weißen Vulkangestein. Obwohl wir die eindrucksvollen die Sillar-Skulpturen im Steinbruch der Añashuayco-Schlucht in der Nähe von Arequipa besuchten oder auch unser erstes Meerschweinchen im Restaurant aßen, Arequipa machte es uns anfangs sehr schwer.
Eigentlich hätten wir in einem Workaway Projekt arbeiten sollen. Nach einer relativ schlechten Kommunikation von seiner Seite aus sowie einem super langen Tag, kamen wir bei unserem Host an, der uns allerdings über eine Stunde vor seiner Tür, warten ließ. Es war zudem Zeitpunkt schon die Nacht eingebrochen und wir warteten mit all unseren Habseligkeiten irgendwo im Außenbezirk von Arequipa auf die noch unbekannte Person.
Als unser Host Eintraf, merkten wir sehr schnell, dass es so gar nicht harmoniert mit uns: keine Entschuldigung oder Verständnis für unsere Situation, genauso wenig wie für unser Bedürfnis einfach nur schlafen zu wollen. Das Zimmer war nicht vorbereitet bzw. unsere Schlafmatratze nicht organisiert, so dass wir am Ende fast 3 weitere Stunden auf die Matratze warten mussten. In der Zeit schliefen wir bereits auf dem Boden ein. Außerdem sollten wir das kleine Zimmer entgegen unserer Abmachung mit jemand anderen teilen, die Person kam erst spät in der Nacht von einer Feier zurück.


Am nächsten Morgen brachen wir auf. Unser Host wollte wissen, was denn dann mit seinen Drohnenaufnahmen würde, die wir ihn versprochen hatten. Mehr zwischenmenschlichen Funken gab es nicht.
Das war unser zweiter Tag in Peru - wir vermissten Bolivien.
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